Modedesigner der Black & White Geburtstagsparty 1985

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radio.gaga
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Modedesigner der Black & White Geburtstagsparty 1985

Beitrag von radio.gaga »

EIN SWEETHEART HAT EIN BISSCHEN HEIMWEH

Münchner Erfolgs-Designer Rolf Albrecht wanderte nach Mexiko aus und machte als Hotelier und Immobilien-Besitzer eine zweite Karriere. Jetzt kam er wieder mal nach München.


Die „Sweethearts“ in München waren die Lieblinge der First Ladies und
der Girls vom Film. Wie im Taubenschlag ging es bei Rolf Albrecht und
Bernd Stockinger zu ,so die bürgerlichen Namen des Designer-Duos, in
ihrer herzigen Schneider-Stube in der Leopoldstraße. Da huschten Tina
Turner, Marisa Berenson und Bianca Jagger herein, Mirja und Mariam
Sachs sowie Petra Schürmann zählten zu den Stammkundinnen und modelten
sogar zum Nulltarif. Die Bismarks, Hohenzollerns und Toerrings
staffierten sich dort aus und für Udo Jürgens Ehefrau Panja und
Elvira Netzer, die bessere Hälfte von Fußball-Experte Günter Netzer,
kreierten die „Sweethearts“ die Hochzeitskleider. Mode-Gazelle Karin
Feddersen, die ihr Outfit für lau bekam, war damals Deutschlands
schönstes Mädchen und Iris Berben noch gänzlich unbekannt, musste den
EK-Preis berappen. Nach zwei Jahrzehnten heißer Nadel hatte Frontmann
Rolf, dessen Kopf-Konturen heute an die von Casanova erinnern, die
Nase voll „von den Klamotten“. Er ging nach Mexiko und wurde zum
Pendler zwischen zwei Welten.

Im Moment ist Albrecht wieder in der Stadt. Er hat sich aus Heimweh zu
München eine Eigentumswohnung in Schwabing gekauft. Geschmackssicher
richtet er das neue Domizil ein und überwacht jede Nuance der Farbtöne
an den Zimmerwänden. Abends trifft er sich mit dem immer dünner
werdenen Freundeskreis zu dem früher auch der unvergessene
Kunst-Clown Freddie Zimmermann gehörte. Ich verabrede mich mit ihm im
„Wintergarten“ am Elisabethplatz, und anderntags speisen wir weiße
Alba-Trüffel im „Rossini“, wo wir Helmut Dietl um ein paar Minuten
verpassen. Ganz begeistert ist Rolf von der asiatischen Nasch-Küche
im „Mangostin“. Im “Makassar“ sitzt Rolf mit Stockinger und Gesa
Thoma, der zeitlos kecken Fernseh-Shop-Moderatorin sowie Gräfin Marie
Waldburg, der Lady des bunten Klatsches, zusammen. Es gibt Hühnchen,
Tatar und Jakobsmuscheln. Bernds Haare sind silbern geworden. Mit
seiner neuen Frisur sieht er aus wie ein römischer Feldherr .
Stockinger ist jetzt der Stillere des Duos, der sich im munteren
Glockenbach-Viertel niedergelassen hat.

Wie ein kleiner Kolumbus muss sich Rolf Albrecht vorgekommen sein,
als es ihn 1989 an den unberührten Sandstrand von Playa del Carmen in
Yucatan an der mexikanischen Karibik-Küste spülte. Dort machte er
sich zunächst mit einer Holzhütte am Ufer heimisch und war Pionier
des Örtchens, das er so bekannt machte, wie Brigitte Bardot das
Fischer-Dorf St. Tropez. „Ich staune heute noch, woher ich den Mut
hatte, alles hinter mir zu lassen“, sagt er jetzt. Es geht ihm
inzwischen sehr gut. Er besitzt in der 5th Avenue das schmucke
Designer-Hotel „Jungla Caribe“, ein Restaurant und mehrere Häuser auf
der Halbinsel Yucatan. Damit sein Lebenswerk nicht dem Staat in die
Hände fällt, hat er vor ein paar Jahren den Schritt in die Ehe mit
seiner Mitarbeiterin Barbara getan.

In der schönen wilden Zeit von Schwabing, als die Mädchen „Hasen“
hießen und die Kerle Raben, machten die „Sweethearts“ mit ihrer
„Logo“-Mode (Firmenzeichen als Design-Muster ) Furore, die man oft
kopierte. Sie wurden weit über München hinaus bekannt, was nach ihnen
nur „All about Eve“ gelang. Die „S“- Fetzen waren einmalig und
einzigartig. Die Trägerinnen kamen nie Gefahr, einem Zweitstück über
den Weg zu laufen, wie es heute selbst bei großen Modeschöpfern Gang
und Gäbe ist. Für Carl Spiehs und Helmut Dietl (u.a. für Kir Royal)
schufen Rolf und Bernd die Filmkostüme und Donna Summer stand im
Musical “Hair” in „Sweetheart „ auf der Bühne. Als Queen-„Queen“
Freddie Mercury seine Liebe für München und Barbara Valentin
entdeckte, zählten Rolf und Bernd zum Hofstaat und wurden mit ihnen
verewigt. Auf dem exzentrischen Fest zum 40. Geburtstag des
Superstars, der seinen Body gern im engen Feinripp-Unterhemd
präsentierte, wurde im „Henderson“ ( heute die Disco „Paradiso“) ein
Video gedreht, das Freddie später für einen seiner Weltsongs
verwendete. Champagner „Dom Perignon“ zum Flaschenpreis von 300 Euro
floss in Strömen, während die Service-Kräfte von Käfer unaufhörlich
Kaviar aus der 1,8-Kilo-Dose verteilten. Freddie war mit einer Schar
Londoner Freunde erschienen, darunter die Gruppe „Frankie goes to
Hollywood“. Alle hatten ihre Hosenböden herzförmig ausgeschnitten und
das blanke Hinterteil mit rotem Lippenstift bemalt. Barbara Valentin
konkurrierte an der Stelle mit einer Rose.
An amazing feeling coming through.....
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Breakthru
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Beitrag von Breakthru »

Den Artikel find ich interessant. Gibt viel Hintergrundinfo zu jemandem, der in der Bandgeschichte hinter den Kulissen agiert hat!

Da fehlt nur: Hast Du eine Quelle? :wink:
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radio.gaga
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Beitrag von radio.gaga »

www.michaelgraeter.de

Der gute Michael Graeter war übrigens auch gut mit Freddie befreundet !
An amazing feeling coming through.....
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