Erstes Konzert der Rockband Queen auf dem Festland:
Oktober 1973 im "Underground", Bonn-Bad Godesberg (Muffendorf)
Es trug sich vor ziemlich genau 50 Jahren zu: Familie Blömer aus Muffendorf fühlte sich durch Lärm aus der Nachbarschaft so sehr gestört, dass sie Polizei rief.
"In der Nacht vom 11. zum 12. Oktober 1973 lud eine englische Musikkapelle, die in dem Lokal gespielt hatte, nach ihrem Auftritt ihre Anlagen und Instrumente in den Bus...", lautete es im Bericht der Polizei. Was damals niemand ahnen konnte, es handelte sich bei dem Auftritt im Underground um die damals völlig unbekannte britische Rockband Queen, schon zwei Jahre später schrieben sie mit „Bohemian Rhapsody“ weltweite Musikgeschichte.
Manche Experten oder einige Google-Recherchen reichen aus um dem schnell zu widersprechen, alle Seiten, auch die offizielle von Queen, geben als Datum des Konzerts in Bonn schließlich den Samstag, 13. Oktober 1973, an.
Seit mehr als zehn Jahren recherchiere ich nun zu diesem Auftritt und bin durch zahlreiche Zeitzeug*innen und Dokumente auf viele neue Informationen gestoßen. Nicht nur die Unterlagen zur Anzeige weisen darauf hin, dass das Konzert an dem Donnerstag stattgefunden hat, Zeitzeugen, u.a. Betreiber Juppi Schaefer, erinnern sich noch gut daran, dass die Filmvorführung an diesem Donnerstag ausgefallen ist. Peter Jäckel, die Donnerstage waren für ihn reserviert, war als Filmvorführer, verschiedenen Aussagen nach, wohl nicht gerade begeistert. An besagtem Samstag, ist den Recherchen nach, die Band "Creative Rock" aus Bielefeld im Underground aufgetreten. Es irritiert sehr, dass sich von der Kölner Plattenfirma EMI Elektrola keine Mitarbeiter*innen in der Abteilung „Promotion International“ an ein solches Konzert erinnern kann. Die Promotion-Mitarbeiterin, die erste Kontakte zu Queen, insbesondere zu Brian May, bereits vor Vertragsunterzeichnung pflegte, glaubt nicht an diesen Gig in Bonn.
Nun, Queen sind in den Räumlichkeiten von EMI in diesen Tagen zweimal vorstellig worden, allerdings endete der zweite Besuch mit einem Rauswurf, wie ein damaliger Mitarbeiter berichtet. Selbst die Erfinder der legendären Radioshow "Pop Shop" (Südfunk 3), Walther Krause und Frank Laufenberg, waren involviert, sie hatten für die Band extra Zeit für ein zweistündiges Interview freigeschaufelt. Wer nicht auftauchte, war Queen.
Übrigens: Am 19. März 1974 kam es im Amtsgericht Bonn zur Verhandlung:
Josef (Juppi) Schäfer wurde "wegen Ruhestörung" bezüglich der Nacht vom 11. auf den 12. Oktober des Vorjahres, rechtskräftig verurteilt.
Sollten diese Informationen für euch interessant sein, stehe ich Ihnen gerne für detaillierte Auskünfte zur Verfügung.
Jürgen Künz
- Rechercheur Queen-Geschichte (1972-75) -
Mobil: 0171 - 898 00 00
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