01.10.2008 MÜNCHEN Olympiahalle

Infos und Aktuelles über die Touren von Queen+ und Solo

Moderators: Andreas Streng, Breakthru, Dr_May

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runner70
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Hier meine kurzen Eindrücke vom gestrigen Konzert:

Alles in allem fand ichs besser als 2005. Der Opener "Surfs Up" aber funktioniert m.E. nicht wirklich. Richtige Stimmung kam nach dem (wirklich gut gemachten ) Intro nicht gleich auf sondern erst bei "Tie you mother down". Also da wären sie mit "One Vision" oder auch "Cosmos Rockin" (das hat wirklich gerockt im Zugabenteil) besser bedient!

Highlights: Der Mittelteil mit Roger's Einlagen und (Überraschung!) "A Kind Of Magic" gesungen von Roger. Die Version hatte Pep und hat gerockt. Viel besser als es Paule bislang rübergebracht hat. Die Seppelhüte bei '39 waren auch witzig und überhaupt waren sie recht relaxt und lustig drauf. Das Drumsolo ist einfach nur genial - vor allem originell.

Die Setlist war nicht wirklich überraschend zugegeben (gerade weil sie ja auch beim Soundcheck "We believe" gespielt haben - und das klag wirklich klasse!). "Cosmos Rockin" '" kam wie gesagt hammergeil rüber und spätestens da standen auch alle Sitzplätzler (mich eingeschlossen) und die Halle war am Kochen. Bei "We Will Rock you" waren keine OBI - Mitarbeiter zu sehen wie befürchtet :twisted: :twisted: Aber der Song gehört nunmal dazu - obwohl mir es so vorkam als ob da nicht nur Roger's Schlagzeug zu hören war sondern die "Stampfer" im Original auch über die PA kamen. Wie auch immer: Die Lightshow war prima (vor allem die beweglichen Traversen und die Videoleinwand - im Vergleich zum Bettlaken 2005). "Bijou" ist auch lobend zu erwähnen. Gelungene Hommage an Freddie - und das "Auge" soll ja von John Deacon sein (hat wirklich jemand auf queenzone behauptet :-)
Alles in allem absolut sein Geld wert und ich freu mich - wie auch Wolfman, der sich noch spontan entscheiden wird - auf das Vienna-Konzert :twisted: :twisted: . Vielleicht bauen sie da ja noch ein paar neue Tracks ein.
Prima auch dass die NRW-Fraktion (Tünnes!) nach einer 1000 Km-Irrfahrt noch pünktlich um 20.15 eingetrudelt ist.
Nach dem Konzert standen wir noch am Haupteingang (Wolfman/Tünnes und Mädel, ich sowie Eva von musicmirror)
Auf deren Seite gibts (www.musicmirror.de) bald eine Review mit wie immer erstklassigen Fotos - einfach mal reinguggen.
Schade, dass die Resonanz auf eine Forumstreffen nicht grade fulminant ausfiel. So schlimm sind wir (ich ) ja auch nicht. :twisted: Naja wie auch immer - klasse wars. Rock On!
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JohnBoy
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Hier ein paar wenige Bilder!!


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Lu_rik
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Post by Lu_rik »

Aus der "Süddeutschen"




http://www.sueddeutsche.de/muenchen/654/312568/text
Queen in der Olympiahalle
Nur eine Träne für Freddie
Auch ohne den charismatischen Freddie Mercury ist das Konzert von Queen in der Olympiahalle beeindruckend - denn Sänger Paul Rodgers versucht sich nicht an einem Imitat.
Von Lisa Sonnabend




Paul Rodgers lässt gemeinsam mit dem Gitarrist Brian May der Band "Queen" alte Zeiten wieder aufleben - hier bei einem Konzert in Berlin in der vergangenen Woche.
Foto: dpa


Brian May hat sich einen grünen Trachtenhut aufgesetzt und geht langsam den Bühnengang entlang, der fast bis in die Mitte der Olympiahalle führt. May nimmt die Gitarre in die Hand, verbeugt sich und sagt: "Let’s sing it for Freddie." Dann stimmt er leise das Lied "Love of my life" an, die Zuschauer singen ergriffen mit.

1991 starb der Sänger der legendären Rockband Queen Freddie Mercury an Aids. Doch das bedeutete nicht das endgültige Aus für die Band. Seit Jahren schon treten Gitarrist Brian May und Schlagzeuger Roger Taylor nun mit Paul Rodgers, dem ehemaligen Sänger von "Free" und "Bad Company", auf. In diesem Jahr haben die drei sogar ein neues Album herausgebracht und sind derzeit unter dem Namen "Queen + Paul Rodgers" auf Tour.

Viele dachten sicherlich: Queen ohne den charismatischen Freddie Mercury ist so wie die CSU in Bayern ohne absolute Mehrheit. Aber die vergangenen Tage haben gezeigt: Beides ist möglich – und kann durchaus erfolgreich sein. Auch eine Band wie Queen, bei der der Sänger so sehr im Mittelpunkt stand, kann ohne ihn – zumindest zu weiten Teilen – bestehen.

Es ist der Glamour, das große Gefühl, die Ironie und die Virtuosität, die Queen auszeichneten, und die es May und Taylor immer noch gelingt rüberzubringen wie etwa in der eingangs beschriebenen Szene.

Auch der neue Sänger Paul Rodgers meistert seine Aufgabe gut. Er versucht Gott sei Dank nicht, Freddie Mercury zu imitieren. Rodgers trägt eine schlichte schwarze Hose und ein T-Shirt – kein Vergleich zu Mercurys extravaganten Anzügen. Seine Gesten sind gehemmt nicht glamourös, nur manchmal wirbelt er den Mikrofonständer durch die Luft wie einst der Queen-Sänger. Der 58-Jährige sieht DJ Bobo deutlich ähnlicher als Mercury.

Rodgers Stimme klingt sanfter, sie hat mehr Blues, trägt die großen Queen-Hits aber ohne weiteres – und von denen gibt es auf dem Konzert jede Menge zu hören: "We Will Rock You", "We Are the Champions","Another One Bites the Dust" oder "Radio Ga Ga". Gespielt werden sie in den gut zwei Stunden fast alle.

Mit den Songs des neuen Albums "The Cosmos Rocks“ halten sich Queen + Paul Rodger dagegen zurück. Stücke wie "C-lebrity" fallen deutlich ab im Vergleich zu den Queen-Klassikern: Sie sind plumper, einfacher und glatter. Die Stimmung im Publikum senkt sich sofort. Die meisten Fans sind schließlich gekommen, um in Erinnerungen zu schwelgen, um ein wenig um Freddie zu trauern und um die Show zu genießen.



Mehr zum Thema
Die Unverwechselbaren: Freddie MercuryDie Spandex-Königin
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Freddie MercuryOh Mamma Mia, let him rock
Im Hintergrund laufen Video-Animationen, May und Taylor geben das Tempo vor. Einmal sitzt Schlagzeuger Taylor vorne auf dem Bühnengang und haut auf eine Trommel ein. Nach und nach wird sein Schlagzeug von Helfern zusammengebaut, nach und nach steigert er den Rhythmus. Bei "A Kind of Magic" singt er sogar. Zehn Minuten steht Taylor allein im Rampenlicht – früher wäre das undenkbar gewesen. Die Show ist anders als zu Queen-Zeiten, aber sie ist immer noch gut.

Am Ende erscheint Freddie Mercury doch noch auf der Bühne. Auf dem großen Bildschirm ist zu sehen, wie der Sänger am Klavier und "Bohemian Rhapsody" singt. Es werden Einstellungen von früheren Auftritten eingeblendet. May und Taylor spielen dazu, Rodgers ist auf die linke Seite der Bühne gewichen. Anders war es schon mit Freddie Mercury. Doch die Zeit lässt sich nun mal nicht zurückdrehen.
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JohnBoy
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Post by JohnBoy »

Eine Kritik hab ich aber noch, ich wollte nach dem Konzert beim Merchandise den "Black Zipper" kaufen. Auf den Bilder von Thomas Zeidler sind diese mit 60.- € beziffert. Plötzlich kosten die Dinger in München stolze 70.- € - Das fand ich doch sehr frech und habs gelassen :cry:
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Post by runner70 »

JohnBoy wrote:Eine Kritik hab ich aber noch, ich wollte nach dem Konzert beim Merchandise den "Black Zipper" kaufen. Auf den Bilder von Thomas Zeidler sind diese mit 60.- € beziffert. Plötzlich kosten die Dinger in München stolze 70.- € - Das fand ich doch sehr frech und habs gelassen :cry:
Das MErchandise war eh nicht so der Hit! Hab mir das (mit 15 EUro an sich auch zu teuere) Tourbook gekauft und das wars dann auch!
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Lu_rik
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Post by Lu_rik »

runner70 wrote:
JohnBoy wrote:Eine Kritik hab ich aber noch, ich wollte nach dem Konzert beim Merchandise den "Black Zipper" kaufen. Auf den Bilder von Thomas Zeidler sind diese mit 60.- € beziffert. Plötzlich kosten die Dinger in München stolze 70.- € - Das fand ich doch sehr frech und habs gelassen :cry:
Das MErchandise war eh nicht so der Hit! Hab mir das (mit 15 EUro an sich auch zu teuere) Tourbook gekauft und das wars dann auch!
Die Sachen sind meines Erachtens alle überteuert.

Das Tourbuch würde mich noch interessieren.
Lohnt sich der Kauf??
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Post by runner70 »

Lu_rik wrote: Das Tourbuch würde mich noch interessieren.
Lohnt sich der Kauf??
Also die Bilder sind schon klasse - Text ist fast gar keiner dabei (nur bisschen über den Phoenix Trust sowie den Offiziellen Fanclub (Werbung).
Aber ganz nett gemacht mit einer Art "Relief-Cover". Kann man sich auch mal am Merchandise Stand geben lassen und durchblättern vor dem Konzert /vor dem Kauf...
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Lu_rik
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Post by Lu_rik »

runner70 wrote:
Lu_rik wrote: Das Tourbuch würde mich noch interessieren.
Lohnt sich der Kauf??
Also die Bilder sind schon klasse - Text ist fast gar keiner dabei (nur bisschen über den Phoenix Trust sowie den Offiziellen Fanclub (Werbung).
Aber ganz nett gemacht mit einer Art "Relief-Cover". Kann man sich auch mal am Merchandise Stand geben lassen und durchblättern vor dem Konzert /vor dem Kauf...
Zeidler hat auf seiner Seite das Tourprogramm eingestellt. Schaut schon ganz gut aus, werd's mir überlegen, ob ich es mir hole!
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JohnBoy
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Post by runner70 »

JohnBoy wrote:Meine Pics aus München:

http://www.reinprecht.biz/Gallery/QueenMunich/qm.html
klasse pix danke schön
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Christina
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Post by Christina »

So, ich bin auch mal zum kurzen Zwischenstopp daheim.
Ich fand das Münchner Konzert klasse!! Die Jungs waren einfach saugut drauf und vor allem die Bavarian Einlage war zum Brüllen. Soviel Stimmung hab ich schon lange nicht mehr erlebt. So mit den Hüten ausgestattet und "39" spielend, kamen sie mir wie ein Haufen musizierender Vagabunden vor. :mrgreen:

Leider habe ich Depp meine Kamera im Hotel liegen lassen. :roll:

Die Setlist war okay. Alle waren sehr souverän und voller Spielfreude. Wir hatten das Glück in München und Mannheim links von der B-Stage zu stehen und Rogers Bein- und Handarbeit aus 1 m Entfernung zu begutachten. *sabber* :D
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Breakthru
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Post by Breakthru »

Mit den Preisen am Merchandisestand - ich werd draus selbst nicht schlau.

Ansteckerpreise: Berlin 10 €, Zürich 10 CHF, Mannheim 5 € :shock: Umrechnungsprobleme :?: :!: :?:

Tourjacke in schwarz: Berlin 60 €, Zürich 100 CHF, München 70 €, Mannheim wieder 60 € ... Häh ???

In Berlin wollt ich ein Shirt in Größe L. Ne, haben wir nicht mehr in L. Wie? Nach dem Vierten Konzert schon ??? In Zürich gabs das Shirt aber wieder in L. Ist da wohl jemand zu faul zum Laster zu gehen und nen neuen Karton aufzureissen ??

Die schwarze Jacke gabs gestern in Mannheim auch nicht mehr in L. Ich probiers morgen in Hannover nochmal :wink:
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Einfachnurbernd
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Post by Einfachnurbernd »

http://bernd-ullrich.jimdo.com/index.php

Hallo zusammen,

ich lese zwar schon recht lange in diesem Forum, habe mich aber erst vor kurzem hier angemeldet.
Dies ist mein erster Beitrag.

Als kleine Begrüßung habe ich oben mal die Adresse meiner kleinen Page angegeben, unter der einige Fotos vom Konzert in München zu finden sind.

Einfach auf "Fotos" klicken.

Viel Spaß damit.

Bernd
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Lu_rik
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Post by Lu_rik »

Einfachnurbernd wrote:http://bernd-ullrich.jimdo.com/index.php

Hallo zusammen,

ich lese zwar schon recht lange in diesem Forum, habe mich aber erst vor kurzem hier angemeldet.
Dies ist mein erster Beitrag.

Als kleine Begrüßung habe ich oben mal die Adresse meiner kleinen Page angegeben, unter der einige Fotos vom Konzert in München zu finden sind.

Einfach auf "Fotos" klicken.

Viel Spaß damit.

Bernd
Na dann, grüß Dich!

Hatte Spaß mit Deinen Bildern, danke, haben mir gut gefallen!
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candyfloss
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Post by candyfloss »

"A Kind of Magic" vorzuziehen und von Roger singen zu lassen, ist wohl eindeutig eine Verbesserung in der Set-Liste. Schade, dass sie diesmal nur vier neue Songs spielten ("We Believe" hat der AZ-Rezensent offenbar verwechselt). Und übrigens: Die Einladung an den kongenialen, mittlerweile grünen "Fun in Space"-Alien, bei "Radio Ga Ga" derart prominent mit dem Raumschiff herumzukurven, hat sich ausgezahlt!
Die Münchner 'Abendzeitung' wrote:Mehr geht nicht ohne Freddie

In der Olympiahalle hatte Brian Mays (Archivbild) Gitarre wieder den Freiraum von einst. Foto: Brad Gregory / Presse Peter Queen begeistern mit einem bombastischen Auftritt in der Olympiahalle - und klingen endlich wieder wie zu alten Zeiten. Für alle Beteiligten ein geradezu befreiendes Erlebnis.

Die Rückkehr aus dem Reich der Toten ist keine einfache Sache. Viele Monster-Bands der 70er und 80er Jahre verschwanden nachdem sie aus der Zeit gefallen waren oder Mitglieder verloren hatten. Versuche der Wiederbelebung aus monetären oder nostalgischen Gründen endeten nicht selten als peinlicher Abklatsch einstiger Größe. Als Queen vor drei Jahren (eine musikhistorische Ewigkeit nach dem Tod ihres unvergleichlichen Sängers Freddie Mercury 1991 und lange nach dem Ausstieg des Bassisten John Deacon) zusammen mit dem Ex-Free-Frontman Paul Rodgers wieder auf die Bühne gingen, waren sie eine lebende Leiche. Schlimm sind die Erinnerungen an ihren damaligen matten, verdudelten Auftritt in der Olympiahalle – man hatte schon Queen-Coverbands gesehen, die authentischer rüberkamen als dieser kraftlose Zombie mit den neuen, viel zu glatten Blues-Vocals.

Andere Ex-Riesen aus der goldenen Zeit des Rock zogen locker an Queen vorbei, die Who bekamen live plötzlich wieder Kraft und Glanz, Led Zeppelin donnerten wiedervereint wie einst im Mai. Und jetzt nochmal Queen, wieder mit Paul Rodgers, der doch immer mit dem Stigma des fehlenden Freddie leben und daran scheitern muss? Wo doch Gitarrist Brian May allmählich aussieht wie Wolfgang Niedecken und der einstige Testosteron-Knaller „We Will Rock You“ zu einem Liedchen aus der Baumarkt-Werbung geworden ist? Immerhin kommen sie diesmal mit der ersten Studio-CD in der neuen Besetzung („The Cosmos Rocks“), auf der sich ein paar Songs befinden, die plötzlich wieder den alten, fetten, überkandidelten, schillernden Queen-Sound ahnen lassen. Die Spannung ist jedenfalls groß genug, dass sich Münchens größte Halle noch einmal füllt.

Keine Vorband, kein langes Warten – um Viertel nach Acht beginnt ein Abend, der mit 26 Songs in knapp zweieinhalb Stunden zu einer Riesen-Überraschung werden wird – nicht nur für Skeptiker und Freddie-Fans. Nach einem Vorspiel aus reichlich „Cosmos“-Blitz und -Donner wagt die Band den Einstieg mit einem neuen Stück: „Surf's Up... School's Out“ - und siehe da: Es steht prächtig in einer Reihe mit den sich anschließenden (ur-)alten Hardrock-Reißern „Tie Your Mother Down“ und „Fat Bottomed Girls“. Dann ein souveräner Schwenk ins Hit-Programm mit „Anotherone Bits The Dust“, „I Want It All“ und „I Want To Break Free“. Es ist noch keine halbe Stunde vorbei – und die Halle steht, singt und jubelt. Was ist passiert?

Offenbar steht da eine Band auf der Bühne, die ihre Seele wiedergefunden hat – und einen Weg, mit der Lücke des für immer fehlenden Freddie klarzukommen: Die oft operettenhafte Opulenz hat wieder die dringend notwendige leichte Ironie, die oft vielstimmigen Gesangsparts sind wieder näher bei Mercury, Mays Gitarre hat allen Freiraum, den sie braucht. Queen klingen endlich wieder queeniger – das ist für alle Beteiligten ein geradezu befreiendes Erlebnis.

Und vielleicht hat ja auch die Münchner Wiesn-Luft ihren Teil dazu beigetragen, dass die Musiker so locker und selbstverständlich mit ihrem Material spielen als wäre es das einfachste auf der Welt, eine Legende wiederzubeleben. Einen schönen Bayern-Gag haben sie jedenfalls mitgebracht, nach ihrem Oktoberfestbesuch am Vorabend: In (Touristen-)Tracht und mit „singendem Bierkrug“ kommen sie auf eine kleine Bühne mitten in der Arena – und dann trällern alle voller Inbrunst „a Volkslied“, so Brian May auf Deutsch, nämlich den den Party-Schunkler „Thirty-Nine“. Noch bemerkenswerter ist allerdings das Solo von Schlagzeuger Roger Taylor (der zweiten Original-Queen neben May) an gleicher Stelle: Nur mit den Sticks auf den Saiten eines elektronischen Kontrabass' begonnen, lässt er im Spielen Hi-Hat, Snare, Toms und Becken um sich herum aufbauen, bis er schließlich die gesamte Schlagbatterie in voller Fahrt zu „I'm In Love With My Car“ lenken kann.

Die neuen Songs fügen sich mal hervorragend („C-lebrity“), mal recht gut („We Believe“) ins Programm ein, gelegentlich erinnern die neuen Teile etwas sehr an den Bluesrock von Rodgers Ex-Band Free. Deren größter Hit („All Right Now“) steht aber nun so selbstverständlich im Programm, als wäre er schon in den 70ern zur Zweitverwertung durch Brian May ausgeschrieben worden. Ebenso wird deutlich, wo die Gefahr liegt für die neu-alte Queen: Als Rodgers solo zur Akustik-Klampfe greift, schnurrt der herrliche Rock-Bombast sofort zusammen zum Mainstream-Kitsch. Doch das bleibt ein kurzer Schreck-Moment. Unverkrampfter als zuletzt fügen sich die Band-Einspielungen mit Freddie Mercury bei „Show Must Go On“ und „Bohemian Rhapsody“ ins Programm, mächtig neuen Dampf hat May beim „Brighton Rock“, dem feuchten Echo-Traum aller Gitarren-Heros, nun angereichert mit Pink-Floyd-artigem Sphären-Geheul.

Als die Halle eh schon komplett auf den Beinen ist, lassen Queen das „Crazy Little Thing Called Love“ schweben, so luftig-leicht, als hätten sie auf der Wiesn auch die Zuckerwatte getestet. Als Zugabe wird noch einmal kurz, beherzt und erfolgreich in die Neuzeit gegriffen - „The Cosmos Rocks“ - und sie holen sich „We Will Rock You“ aus dem Baumarkt zurück. Dann der klassische Abgang der Königin mit „We Are The Champions“ - die Oly ist ein Meer aus jubelnden Armen. Schon vor der Zugabe hatte Freddie seiner Band mal kurz von der Leinwand aus zugenickt. Besser konnten sie es ohne ihn nicht machen.

Michael Grill
Quelle: http://www.abendzeitung.de/kultur/57225
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